Nächstes Wochenende sind wieder FAI-Tage, das ist so etwas wie der Tag des offenen Denkmals in Deutschland. Viele Gebäude und Kirchen öffnen dann ihre Pforten und man kann Führungen bekommen oder auch Orte besichtigen, in die man sonst nicht hineinkommt.
Letztes Jahr war Mit-Bloggerin Isabelle ganz im Süden der Marken in Ascoli Piceno, um die Einsiedelei „Eremo di San Marco“ zu besichtigen. Ascoli Piceno an sich ist schon eine tolle Stadt, aber laut Isabelle soll man keinesfalls vergessen, bei der Gelegenheit einen Abstecher zur Eremo di San Marco zu machen. Hier ihr Bericht:
Man solle im Piagge Viertel von Ascoli an der San Bartolomeo Kirche parken und dann vom Friedhof aus immer weiter hoch gehen. Aber nirgendwo fanden sich Hinweisschilder zur Kirche San Bartolomeo. Also fragte sie einen Passanten nach dem Weg und der wies auf die Kirche San Michele. „Aber ich suche San Bartolomeo“ meinte Isabelle. „Jaja, das ist sie auch. Wir nennen sie so“ meinte der Passant. Dann ging es an der Kirche vorbei und auf dem Friedhof auf einen Pfad. Danach war alles einfach, sagt Isabelle, man mußte einfach immer weiter hoch gehen.
Die Anstrengung wurde belohnt mit einem phantastischen Blick auf das Kloster, das an der Felswand zu kleben schien. Wie haben die Mönche sowas wohl gebaut? Die Zisterzienser, ein Orden, der sich Gebet, Lesen und Arbeit verschrieben hatte, gründeten die Einsiedelei im 13. Jahrhundert vor dem Eingang zu einer Höhle. Der schroffe Ort mit seinen Höhlen eignete sich gut für die Zwecke der zurückgezogenen Mönche, denn er war abgelegen und schwer zu erreichen.
Im Jahre 1387 verbot der amtierende Bischof Antonio Archeoni den Orden aber und erteilte der adeligen Familie Scariglia die Herrschaft über die Eremo. Diese ließen das Kloster in eine Kirche umbauen, den Turm errichten und eine große Treppe bauen, die zum Kloster führte. Als später im Jahre 1474 die Kirche San Bartolomeo (oder San Michele) weiter unten im Ort fertiggestellt wurde, wurde die Einsiedlerkirche San Marco kaum noch genutzt. Schließlich ging sie in den Besitz der Gemeinde Ascoli Piceno über.
Leider konnte Isabelle die Einsiedelei nicht von innen besichtigen, da zu der Zeit Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Aber der Besuch hätte sich in jedem Fall gelohnt, sagt sie. Alleine wegen der spektakulären Lage und der Aussicht.
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