In wenigen Tagen ist bereits der 1. Advent und Weihnachten rückt fühlbar näher. Während in Deutschland die Weihnachtsmärkte eröffnen und die ersten Lichterketten an den Häusern installiert werden, möchten wir einige der Weihnachtsbräuche und Spezialitäten der Marken vorstellen.
Einen dieser Bräuche gibt es im kleinen Dörfchen Castelbellino, das mit knapp 5000 Einwohnern in der Provinz Ancona mitten in den Marken liegt.
Denn hier errichtet man jedes Jahr einen Weihnachtsbaum von 1012 Metern Höhe! Das ist mit Abstand der größte in den ganzen Marken!!
Und er ist von weithin sichtbar, denn er befindet sich am Hang unterhalb von Castelbellino und deckt eine Fläche von 21360 Quadratmetern ab. Anstatt eine herkömmliche Weihnachtstanne im Ort zu errichten, hat Castelbellino einen Baum, dessen Silhouette am Berg mit 73 Neonleuchten erstrahlt und für den es um die 7000 Meter Kabel braucht, um ihn mit Strom zu versorgen. Man kann ihn von der Schnellstraße die Ancona und Rom verbindet, in voller Pracht sehen.
Jedes Jahr am 8 Dezember wird der Weihnachtsbaum mit einer feierlichen Zeremonie „errichtet“. Die Zuschauer finden sich dazu nicht im historischen Ortskern Castelbellino selbst ein, denn von dort kann man ihn garnicht so gut sehen, sondern sie gehen hinunter ins Tal, nach Castelbellino Stazione, wo sich der Bahnhof befindet und von wo aus man einen besseren Blick auf das erleuchtete Terrain hat. Hier ein Video aus den letzten Jahren:
Um die „Accensione“, die Errichtung des Weihnachtsbaumes herum gibt es zwei Wochenenden lang einen quirligen Weihnachtsmarkt mit reichhaltigem Programm im historischen Ortskern Castelbellino und in Castelbellino Stazione. Das Programm variiert von Jahr zu Jahr, aber in der Regel treten lokale Musikgruppen auf, es gibt Spiele und Animationen für die Kinder und, was überhaupt nie und bei gar keinem Fest hier in den Marken fehlen darf: es gibt traditionelles Essen wie zum Beispiel Polenta oder Crescia, Fläden, die aus Hartweizengriess gemacht werden, und die typischerweise mit Fenchelwürstchen, Pilzen, Wildschwein- oder Entenragout gereicht werden. Ausserdem dürfen Glühwein und geröstete Kastanien nicht fehlen.
Am Weihnachtsbaume, die Lichter brennen,
Wie glänzt er festlich, lieb und mild
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