Ecco Le Marche

Wie sieht Fast Food aus, wenn man das die Italiener machen lässt: In dem Land, in dem „Slow Food“ als Gegenbewegung zum weltweiten Fastfood Trend erfunden wurde, da kann man natürlich kein banales Fastfood anbieten. Hier ist die Erfolgsgeschichte von der Fisch Fastfood Kette „Pesce Azzurro“, die in Fano, einem Küstenort der Region Marken, begonnen hat und die das etwas andere Fast Food anbietet:

Eine Fischergenossenschaft, die 1939 in Fano gegründet wurde, hatte schon damals den gefangenen Fisch frisch zubereitet und serviert. In der Folge wurden sie quasi Pioniere des Street Food und fuhren mit großen Wagen mit Kühlabteilung und Küche herum, um ihren Fang bereits zubereitet zu verkaufen. Sie nannten sich damals schon „Pesce Azzurro“. Das heißt wörtlich übersetzt „blauer Fisch“ und benennt die typischen Mittelmeerfische Makrelen, Sardinen, Sardellen etc.

 

Dann wurde das erste Restaurant 1979 in Fano eröffnet, und bekam 2011 die neue, typische Self-Service Struktur, die es noch heute hat: Man sitzt an langen Tischen und kann täglich wechselnde Fischmenüs zu sich nehmen: die Restaurants halten ihre Einrichtung und ihren Service einfach – es gibt keine intime Atmosphäre oder stylische Möblierung. Stattdessen legen sie den Fokus darauf, vor allem frischen Fisch zu erschwinglichen Preisen zu servieren. Die Fischereikooperative wurde damit derart erfolgreich, dass sie weitere Restaurants in den Marken und in der Emilia Romagna eröffneten. So gibt es heute Pesce Azzurro Restaurants in Fano, Senigallia, San Benedetto del Tronto, Milano Marittima, Rimini und Cattolica. Dieses Jahr wurde zusätzlich ein Restaurant auf einem Schiff eröffnet, das in Fano ankert.

 

 

 

 

Besonders bemerkenswert ist, dass sie bereits seit 2014 zu 100 % ökologisch abbaubares Geschirr, Gläser und Besteck nutzen. Ich glaube, aus einem Maisstärke-Material. Die Getränke (Wein und Wasser) können überdies aus Spendern selber nachgefüllt werden. Damit, behaupten sie, haben sie bereits 2 Millionen Plastik- und Glasflaschen eingespart. Auf ihrer Webseite kann man mehr zu ihrer ökologischen Selbstverpflichtung lesen, leider nur auf Italienisch.

Getränkespender sparen Plastik oder Glas ein

Für 13 Euro bekommt man ein Menü bestehend aus 2 Vorspeisen, 1 Pasta Gericht, 2 Hauptspeisen sowie Wein und Wasser inklusive. Die Menüs werden auf der Webseite für den ganzen Monat publiziert, so dass man vorher schon gucken kann, was es am jeweiligen Tag gibt. So bekommt man zum Beispiel am 26. Juli marinierte Sardinen (alice marinati all aceto), Miesmuscheln mit Petersilie (cozze prezzemolate), Risotto mit Meeresfrüchten (risotto ai frutti di mare), gegrillten Fisch (grigliata azzurra) und frittierte Calamares (fritto di Calamari) – alles zusammen und inklusive Getränken für 13 Euro. Da kann sich auch eine ganze Familie ein Fischessen leisten, ohne zu tief in die Tasche zu greifen. Wir waren vor 2 Jahren da und fanden es unglaublich günstig und frisch und waren beeindruckt von der Müllvermeidung!

 

 

 

 


4 Kommentare

Silvia · 23 Juli 2019 um 19:36

Habt ihr das alles aufgegessen? Respekt!
Schöner Beitrag. Wir müssen unbedingt mal wieder in eurer Gegend Urlaub machen…
Viele liebe Grüße
Silvia

    elke · 29 Juli 2019 um 09:27

    Dankeschön! In der Richtung haben wir uns schon gut hier integriert: wir können eine Menge essen 🙂 Wolltet Ihr nicht im Herbst kommen?

Andrea Karminrot · 24 Juli 2019 um 09:48

Da bekomme ich gleich Sehnsucht, dort essen zu gehen.
Toller Bericht! und lieben Gruß aus Berlin
Andrea

    elke · 29 Juli 2019 um 09:26

    Vielen Dank, Andrea!

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