Am 17. Januar ist der Tag des Heiligen Antonius Abate, auch Antonius der Große genannt, der Schutzheiligen der Haustiere. Dieser wurde 251 nach Christus in Ägypten als Sohn einer wohlhabenden christlichen Bauernfamilie geboren. Als er 20 Jahre alt war, starben seine Eltern. Antonius verschenkte seinen ganzen Besitz und begab sich in die Einsiedelei in der Wüste. Nach und nach schlossen sich ihm viele andere Christen an und lebten in einer Art losem Zusammenschluss von Einsiedlern. Antonius gilt damit als erster Gründer eines Mönchsordens und als Vater des klösterlichen Lebens. Er verstarb im gesegneten Alter von 105 Jahren.
Der Orden der Antoniter existierte bis ins Spätmittelalter und unterstützte die Bevölkerung vor allem mit Krankenpflege und medizinischer Hilfe. Im Gegenzug hatten sie das Recht, das „Antoniusschwein“, d. h. die Schweine des Ordens, zur Mast im Dorf frei herumlaufen zu lassen. Daher gilt Antonius als Schutzpatron der Bauern und Nutztiere, speziell der Schweinehirten und Metzger. Am 17. Januar schlachteten sie immer ein Schwein, das sie unter den Armen verteilten.
In den Marken ist es daher in einigen Dörfern immer noch Tradition, um den 17. Januar ein Hausschwein zu schlachten und gemeinschaftlich zu verarbeiten. Doch darüber werden wir in einem späteren Artikel berichten …
Heute erzählen wir von einer anderen Tradition des 17. Januar, der Segnung der Haustiere. Früher segnete um diesen Tag herum der Pfarrer das Vieh in den Ställen. In jeder Scheune hing das Bild des Hl. Antonius Abate.
In „unserem“ Dorf Cupramontana wird die Segnung der Haustiere auch heute noch zelebriert, und zwar im „Convento della Romita“, wo noch immer Franziskaner Mönche leben. Sie werden im Volksmund die „Frati Neri“, die schwarzen Brüder genannt, weil sie als Franziskaner immer in dunklen Kutten herumlaufen. Und das ist sicher kein Zufall, denn der Hl. Franziskus ist ja der Schutzpatron aller Tiere.
Mit-Bloggerin Isabelle war letztes Jahr dort. Aber weil ihr Kater Zorro zu ängstlich ist, ließ sie ihn lieber zu Hause. Nach und nach kamen so einige Besitzer mit ihren Haustieren. Und das waren nicht nur Hunde und Katzen, auch Hühner, andere Vögel und sogar eine Schildkröte wurden zur Segnung gebracht!
Der Abt segnete die Tiere eines nach dem anderen, aber nicht alle waren begeistert von den Weihwasserspritzern!
Danach wurden noch eine Art Brötchen gesegnet, die die Gläubigen mit nach Hause nehmen durften. Damit hatte es folgende Bewandtnis: Kurz nach Antonius Tod ließ eine Frau ihr Baby unbeaufsichtigt neben einem Gewässer liegen. Als sie zurückkam, fand sie ihr Kind ertrunken vor. Verzweifelt schwor sie, den Armen der Gegend soviel Brot zu spenden, wie das Kind wog, wenn nur der Hl. Antonius ihr Kind wieder zum Leben erwecken würde. Und so geschah es.
Am 17. Januar letzten Jahres gab es dann auch bei den Frati Neri noch einige Aufregung: Die Katze eines Teilnehmers schaffte es irgendwie, aus dem Katzenreisekorb zu flüchten und war verschwunden. 3 Tage suchten die Besitzer nach dem schönen Tier im Wald, der die Kirche umgibt. Hatte es etwas mit dem Segen zu tun? Aber glücklicherweise tauchte die Katze nach 3 Tagen wieder auf und wurde von den Besitzern glücklich nach Hause gebracht.
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