Die Besiedlung der Region Marken reicht sehr, sehr weit in die Vergangenheit zurück. Das haben wir in unseren Artikeln über die verschiedenen Epochen bereits beschrieben. Wollt Ihr noch einen weiteren Beleg dafür? Dann schaut Euch einmal den prähistorischen Graben der Conelle, in der Nähe von Arcevia an.
Dieses außergewöhnliche Bauwerk wurde 1879 zufällig beim Bau einer Straße gefunden. Es stammt aus der Jungsteinzeit (drittes Jahrtausend v. Chr.). Wahrscheinlich diente es der Verteidigung, um den Zugang zu einer prähistorischen Siedlung von vielleicht 200 bis 400 Einwohnern auf einem nahe gelegenen Plateau zu schützen.
Als Verteidigungsanlage sind die Conelle vielleicht nicht so majestätisch wie ihre späteren mittelalterlichen Verwandten, wie z. B. die Festung von Gradara, aber sie haben zu ihrer Zeit sicherlich ihre Funktion erfüllt.
Das gesamte Bauwerk ist 120 Meter lang, etwa 6 Meter breit und ganze 7 Meter (!) tief. Solch ein Graben mag uns heute wenig beeindrucken. Aber stellt Euch vor, wie schwer es gewesen sein mag, ihn mit bloßen Händen oder einfachsten Werkzeugen auszuheben.
Im Laufe der Jahre diente der Kanal als Mülldeponie für die umliegenden Dörfer, sodass bei den Ausgrabungen Gegenstände aus den verschiedenen Füllungsphasen erforscht und datiert werden konnten. Daraus konnte man auf die Hauptaktivitäten der Bewohner, nämlich Landwirtschaft und Jagd, schließen.
Das Dorf selbst wurde über die Jahrtausende durch die landwirtschaftliche Bearbeitung des Terrains derart zerstört, dass davon leider nichts mehr zu finden ist.
In den 1960er Jahren durchgeführte Ausgrabungen brachten zahlreiche Funde ans Licht, die heute im archäologischen Nationalmuseum der Marken in Ancona aufbewahrt werden; ebenso wie zahlreiche Keramiken und Steinartefakte, die heute im archäologischen Stadtmuseum von Arcevia aufbewahrt werden.
Das Areal ist frei zugänglich und erfolgt über die Straße von San Ginesio nach Arcevia. Hier sind die googlemaps-Koordinaten dazu. Oder einfach nach Le Conelle Fossato Preistorico suchen.
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