Isabelle und ich hatten nicht gerade den richtigen Tag für die Schnitzeljagd in Staffolo gewählt, denn es regnete zeitweise in Strömen 🙁. Glücklicherweise konnten wir uns hin und wieder unterstellen und auch der alte Regenschirm wirkte Wunder!
Wir stellten Isabelles Auto auf dem Parkplatz der Piazzale dei Martiri ab. Sodann luden wir die kostenlose Izi-Travel-App auf unsere Smartphones und wählten dann Staffolo Kids Tour.
Auf dem Display erschienen daraufhin ein Stadtplan von Staffolo sowie die verschiedenen Stationen der Schnitzeljagd. Man klickt die Stationen nacheinander an, wobei eine Stimme eine Geschichte erzählt und erklärt, wie man laufen muss. Neben einigen Haltestellen steht „Mach das Quiz”. Dabei hört man eine Frage, die es zu beantworten gilt.

Der Beginn der Schnitzeljagd in Staffolo:
Die Schnitzeljagd begann an der Porta Venezia direkt beim Parkplatz. Durch die App erfuhren wir, dass Staffolo seit 1963 eine Partnerschaft mit der Dogenstadt Venedig hat!

Wir gingen durch das Tor hindurch und erreichten die zweite Station der Schnitzeljagd: die Pfarrkirche Sant Egidio, die dem Schutzpatron dieser Gemeinde gewidmet ist. Wir betraten die Kirche durch das Portal aus dem 13. Jahrhundert. Das war gerade rechtzeitig, denn kaum waren wir drinnen, fing es draußen heftig zu regnen an! Das heutige Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im Inneren sahen wir jedoch noch ältere Zeugnisse: die Fresken des Heiligen Rocco und Biagio aus dem 15. Jahrhundert. Das schönste Kunstwerk befand sich jedoch in der dritten Seitenkapelle rechts: das Polyptychon des Maestro di Staffolo aus dem 15. Jahrhundert. Darunter hingen Bilder mit einigen Szenen aus dem Leben Mariens aus dem 16. Jahrhundert, die aus der Schule von Lorenzo Lotto stammten.












Wir beantworteten die zweite Frage und gingen wieder nach draußen. Zum Glück regnete es jetzt nur noch leicht. Etwas weiter kamen wir zur St.-Franziskus-Kirche, die jedoch geschlossen war. Wir bewunderten aber das gestrickte Kunstwerk rund um den Olivenbaum daneben.



Das Rathaus von Staffolo.
Weiter ging es entlang der Via XX Settembre, um das Rathaus zu suchen. Es befindet sich auf dem höchsten Punkt von Staffolo, lernten wir via App. An der Außenseite sahen wir das Wappen der Gemeinde: Es stellt einen Steigbügel dar, der auf Italienisch Staffa genannt wird. Eine Theorie besagt, dass daher der Name des Ortes, Staffolo, stammt. Dieser Gemeinde-Palazzo diente seit 1543 als Sitz der Monte di Pietà (eine Art frühes Sozialzentrum). Anfang 1800 erhielt das Gebäude die Funktion eines Rathauses.



Die App wies uns an, weiterzugehen und in die erste Straße linker Hand einzubiegen. Hier fanden wir eine Bäckerei/Bar 1221, die wir dankbar für eine kleine Pause nutzten, denn es regnete schon wieder in Strömen. Nach einem belebenden Caffè gingen wir weiter, bis wir die Piazza Sant’Antonio erreichten. Hier mussten wir die Hausnummer 2 finden und dann in die Gasse daneben gehen:



Auf der Via San Michele mit einem kleinen Platz gab es eine weitere Quizfrage. Von dort weitergehend erreichten wir ein weiteres Stadttor, die Porta San Martino aus dem 14. Jahrhundert. Damit waren wir an der Stadtmauer angekommen.
Wir bogen rechts ab, um entlang der 700 Meter langen, gut erhaltenen Stadtmauer zu gehen. Die App beruhigte uns aber, dass wir nicht die ganzen 700 Meter ablaufen müssten.
Rund um die Stadtmauer:
Wir kamen nämlich an zwei Türmen vorbei, von denen einer Torrione (großer Turm) genannt wurde. Dahinter gingen wir durch eine kleine, unscheinbare Öffnung in der Mauer und stiegen eine Treppe hinauf.








Oben angekommen, befanden wir uns zu unserer Überraschung wieder beim Rathaus, nur auf der anderen Seite.



Der Belvedere-Aussichtspunkt von Staffolo:
Am Ende ging es zurück zur Porta Venezia, um sodann die Straße zu überqueren. Entlang einer Lindenallee flanierten wir bis zum Belvedere-Aussichtspunkt. Dort luden Bänke und Tische zum Verweilen ein, sogar mit aufgemalten Schachbrettern! Eine große Tafel erläuterte die verschiedenen Dörfer und Berge, die man im Panorama sehen konnte. An schönen Tagen jedenfalls, denn heute versperrte uns der Regen die Aussicht…












Das Ende der Schnitzeljagd:
Laut der App kamen wir nun zur letzten Station, mussten aber zunächst noch die letzten beiden Fragen beantworten.
Dann endete die Schnitzeljagd an einem großen Spielplatz. Das war die wohlverdiente Belohnung für alle Kids!






Infos:
Regina Ebert, die diese Schnitzeljagd entwickelt hat, gilt unser Dank, verbunden mit einem großen Kompliment. Es hat uns trotz des üblen Wetters richtig Spaß gemacht! Besonders schön fanden wir, dass die Quizfragen von Kindern gestellt wurden. So klang es mehr nach Spaß und weniger nach Belehrung. Die ausgewogene Mischung an Informationen und Kuriosem, fand ich, ließ die Führung locker erscheinen.
Bislang gibt es nur eine deutschsprachige und eine italienische Version der Schnitzeljagd. Aber vielleicht kommen Ende August noch eine niederländische und eine englische Version hinzu!
Wir fanden es übrigens auch für uns Erwachsene eine schöne Gelegenheit, Staffolo besser kennenzulernen! Allerdings mussten wir an einigen Stellen Geduld haben, weil die Internetverbindung des Telefons nicht immer funktionierte. Aber vielleicht lag das an den schlechten Wetterbedingungen dieses Tages.
Wir wünschen Euch jedenfalls viel Spaß!
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