Ecco Le Marche

Ich fand die elegante italienische Sprache schon immer wunderschön und mir gefällt es, ihr zuzuhören. So habe ich schon während des Studiums angefangen, Italienisch zu lernen, bin aber trotz Volkshochschule, privaten Stunden und online-Trainings nie über Grundkenntnisse hinausgekommen.

Als wir unser Rustico, unser altes Haus, in Italien gekauft haben, war daher klar, dass ich mehr von der Sprache lernen musste, denn darüber erschließt sich viel von der Kultur eines Landes.

Erst der Kurs in meinem kleinen Ort, Cupramontana, brachte den Durchbruch, so dass ich mich heute gut auf Italienisch unterhalten, italienischen Führungen folgen sowie Zeitung, Bücher und italienisches Internet lesen kann. Ja, ich habe letztes Jahr sogar an einem Krimi-Dinner auf Italienisch teilgenommen! Ich hatte aber auch Glück, denn vor Ort bietet Marco Porta, römischer Italienischlehrer, den es der Liebe wegen in unseren kleinen Ort verschlagen hat, verschiedenste Kurs-Formate an: Von Einsteigerkursen bis hin zu Lektüre- und Konversationskursen für Fortgeschrittene, aber auch individualisierten Privatunterricht. Dabei ist er sehr flexibel, was Themen und Materialien angeht, so dass die Kurse richtige kleine Abenteuer wurden.

Hier meine Erfahrungen:

Angefangen haben wir mit Grundkursen, in denen wir Vokabular und Grammatik trainiert haben. Aber nicht stur an einem Buch entlang, sondern immer wieder mit kleinen Einlagen, die Marco vorbereitet hat: ein Kurzkrimi, Spiele auf italienisch und – für mich immer ein Highlight – römischen Kochrezepten! Entsprechend trafen wir uns außerhalb des Kurses schon einmal, um Bucatini all’Amatriciana oder Pizza zuzubereiten.

Daraus entstanden Freundschaften mit den anderen Kursteilnehmerinnen, die aus den Niederlanden, Belgien, Amerika und Deutschland kamen. Klar bedeutet Grammatik auch Paukerei, aber spielerisch und mit viel Lachen machte es einfach mehr Spaß, als alleine zu Hause.

Danach wollte unsere Gruppe mehr!

Wir fingen an, italienische Literatur zu lesen, angefangen mit einem Standardwerk für den Italienisch-Unterricht, Nicolò Ammanitis „Io non ho Paura“, einem spannungsgeladenen Roman, der in den Weiten der Basilikata spielt. Dazu gab es Grammatik-Einschübe und wir durften auch schon einmal Skizzen der Örtlichkeiten malen oder aus dem Geschehen eine Zeitungsmeldung erschaffen. Weiter ging es mit Edoardo Erbas „Ami“, in dem die Flucht und Einwanderung einer marokkanischen Frau nach Italien beschrieben wird.

Danach wollten wir mehr!

Wir wollten lokale Literatur lesen, um ein wenig über unsere Region zu erfahren und so machten wir mit dem herrlichen Buch von Giorgia Coppari weiter: „La promessa“ (Das Versprechen), das zur napoleonischen Zeit in unserem Nachbarort Apiro und in Ancona spielt und das uns völlig in den Bann schlug. Die Story war so spannend, dass wir die schwierige Zeitform „passato remoto“ gerne lernten. Und dann das Ende: verblüffend aber historisch-gesellschaftlich logisch!

Schließlich wollten wir die Schriftstellerin, die in Ancona lebt, persönlich kennenlernen und machten einen Kurs-Ausflug dorthin. Bei traumhaftem Wetter gab uns „La Coppari“ eine Führung durch ihr Ancona und führte uns zu den Orten aus dem Buch. Ein wunderbarer Tag, den wir mit einem Frühstück oberhalb des Passetto-Strandes von Ancona begannen.

Danach wollten wir mehr!

Meine Lese- und Grammatikkenntnisse waren schon recht gut, aber ich wollte auch längeren Gesprächen mit den Nachbarn folgen und mitreden können. Klar, ich kam mit den bisherigen Kenntnissen über die Runden, aber nun sollte ein Konversationskurs her: Von nun an (bis heute) suchen wir Themen, die Italien bewegen, aus Zeitungen oder Social-Networks, und diskutieren darüber. So lernen wir mehr von der Kultur und gleichzeitig können wir besser argumentieren und verstehen. Wenn wir Kursteilnehmer keine Themen vorschlagen, wählt Marco welche für uns aus. So haben wir unter anderem

  • diskutiert, warum ein Werbespot von Parmigiano Reggiano die Gemüter aufbrachte.
  • die Argumente für und wider ein geschütztes Meeres-Reservat am Monte Conero erörtert.
  • zu verstehen versucht, warum fast alle Italiener so verrückt nach dem San-Remo-Festival sind.
  • wie das Regierungssystem in Italien funktioniert.
  • die mysteriösen Todesumstände eines Pier Paolo Pasolinis erforscht.
  • mit einer Schuhfabrikantin in Cassette d’Ete (Marken) gesprochen, die einen Neuanfang wagt.
  • Und vieles mehr. Und es macht immer noch Spaß!

Wer die Möglichkeit hat, in Italien Italienisch zu lernen, sollte das tun, finde ich. Es lohnt sich. Angebote von Italienisch-Lehrern gibt es in den meisten Regionen – einfach mal im Internet oder den Social Medien suchen. Für die Marken kann ich Marco Portas Lingua Italiana Marche empfehlen:

  • verschiedenste Kursformate
  • richtet sich flexibel an die Themenauswahl und Bedürfnisse der Teilnehmer
  • man kann immer auch via Zoom (Internet, einfach einzurichten) teilnehmen, z.B. wenn man nicht vor Ort ist.

Habt ihr Lust, einen kleinen Urlaub daraus zu machen?

Marco organisiert auch, zusammen mit Isabelle’s B&B la Girandola und Federico von Marchecraft, einen Anfängerkurs im Mai: 5 halbe Tage vom 14/5-20/5/2023. Und einen für Fortgeschrittene im September !

Mehr Info dazu gibt es auf dieser Webseite.


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