Ecco Le Marche

In unserer Region Marken gibt es unzählige Kirchen, von denen die meisten leider selten geöffnet sind. Aber manchmal ist auch das Äußere interessanter! An einem schönen Septembertag fuhr Bloggerfreundin Isabelle mit ihrem Mann Erik zur Kirche San Vitale. Diese befindet sich auf dem Land an einer Nebenstraße zwischen Filottrano und Osimo. (Hier die Google-Maps-Koordinaten).

Das Kirchlein liegt buchstäblich auf dem Land, inmitten von Ackerland, versteckt zwischen zahlreichen Olivenbäumen und Weinbergen.

Entstehungsgeschichte San Vitale:

Die Entstehungsgeschichte ist nicht bekannt, man vermutet jedoch, dass eine kleine Landkirche (pieve) Teil des römischen Castrum Sancti Vitalis war und dass an dieser Stelle später das heutige Gebäude erbaut wurde. Der Legende nach soll in diesem Castrum einst Friedrich Barbarossa, der Großvater des späteren Kaisers Friedrich II., gewohnt haben.

Neugierig umrundeten wir die Kirche, deren Fassade von zahlreichen Umbauten zeugte. Das Innere soll während der Restaurierungsarbeiten im Jahr 1960 ruiniert worden sein; zahlreiche Fresken verschwanden durch das unvorsichtige Entfernen des Stucks.

Die Westseite:

Der interessanteste Teil befand sich jedoch auf der Westseite: 6 Nischen mit 6 verschiedenen Statuen. Die Einwohner von Cingoli nennen diese Kirche daher auch die Kirche der Mammocci (Marionetten). Auffällig ist zudem die Darstellung des Lamm Gottes in der Mauer.

  • Die erste Statue stellt eindeutig einen Heiligen mit Heiligenschein dar, möglicherweise Johannes den Täufer.
  • Statue 2 hat die Zeit weniger gut überstanden, man vermutet sogar, dass im Gegensatz zu den anderen Statuen hier ein anderer Bildhauer am Werk war. Man erkennt noch genau die Beine eines Tieres. Vielleicht der Heilige Georg auf seinem Pferd. Aber das ist wirklich nur eine vage Vermutung.
  • Die dritte Statue ist eindeutig: Maria mit dem Jesuskind.
  • Nun folgt eine reich verzierte Nische mit einem bedeutenden Geistlichen. Wahrscheinlich der heilige Papst Clemens I., einer der ersten Päpste.
  • Statue 5 stellt einen einfachen Geistlichen dar, dies könnte der heilige Vitalis, der Patron der kleinen Kirche, sein.
  • Die letzte Nische enthält eine Statue, die erneut einen Heiligen darstellt. Hier denkt man an San Romualdo, den Heiligen Benedikt oder den Heiligen Peter Damian, die alle in der Gegend gewirkt haben.

Der Rest des Gebäudes:

Ansonsten sieht man nur sehr wenige Fenster, dafür aber umso mehr Eingänge – aber leider alle verschlossen.

Die Kirche liegt etwas höher in der Landschaft und bietet daher auch ein bisschen Aussicht:

Ihr müsst sicher nicht extra dorthin fahren, um diese Kirche zu sehen. Zumal sie meist geschlossen ist. Aber falls Ihr in der Nähe seid, lohnt sich ein Abstecher zur Kirche San Vitale auf jeden Fall.


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