Ecco Le Marche

 

Seitdem ich die großartigen Postojna Höhlen in Slowenien und die riesige Frassassi Grotte in den Marken gesehen habe, kann man mich mit Höhlen nicht noch mehr beeindrucken. Habe ich gedacht. Aber es gibt ein Höhlensystem, daß ich mir nicht entgehen lassen werde, weil die Deutungen und Beschreibungen fantastisch klingen: Die Grotten von Camerano.

Am Monte Conero liegt Camerano, ein kleiner, hübscher Ort in der Umgebung von Ancona. Der Ort, oder sagen wir, der oberirdische Teil des Ortes bietet ein paar Sehenswürdigkeiten, die sich wohl in kurzer Zeit besichtigen lassen. Ein unvergessliches Erlebnis soll es jedoch sein, das Grotten-Labyrinth zu erkunden, das sich unter der Stadt erstreckt.

Die Grotten bestehen aus einem weitläufigen Gängesystem und liegen auf 3 verschiedenen Ebenen, wobei die Gänge sich manchmal kreuzen. An einigen Stellen gibt es Zugänge zu oberirdischen Häusern und Palazzos. In den Grotten finden sich Reliefs, Säulen und sowohl dekorative als auch religiöse Verzierungen, die in den Stein gehauen sind. An einer Stelle befindet sich sogar eine Kirche, die wiederum genau unterhalb einer Kirche im Ort, St. Apollinaris, liegt.

Dieser Raum war vermutlich eine Kirche

Die Deutungen, wer die Höhlen gebaut hat und wofür sie genutzt wurden, sind vielfältig. Fest steht, dass sie von Menschenhand erschaffen wurden. Von den benutzten Techniken, wie die Gänge gegraben sind, vermuten die Fachleute prähistorische Anfänge, vielleicht aus der Bronzezeit. In den folgenden Jahrhunderten wurden sie kontinuierlich erweitert, verschönert und dekoriert und wahrscheinlich für rituelle Zwecke genutzt. Manche Symbole  legen nahe, dass die Höhlen eine geraume Zeit vom Templerorden oder vom Malteserorden benutzt wurde.

 

 

Im 18. und 19. Jahrhundert entdeckten die adligen Familien die Grotten für sich und hinterließen ihre eigenen Symbole und Verzierungen. Im 2. Weltkrieg dann wurden die Grotten als Schutzräume genutzt – die gesamte damalige Bevölkerung von Camerano, das heisst circa 2000 Menschen, versteckte sich zeitweise dort 18 Tage lang am Stück.

Heute können die Grotten besichtigt werden, aber es empfiehlt sich eine Reservierung. An manchen Tagen finden auch spezielle Veranstaltungen statt, wie Krippenspiele oder Konzerte.

Auf Google habe ich sogar eine virtuelle Tour durch einen Teil der Grotten gefunden.

Reservierungsinformationen findet man hier

Kategorien: Museum

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