Ein Roman, der in einem fiktiven Ort in den Marken spielt, in Belmonte. Doch gleich nach den ersten Seiten gibt es bei mir einen hohen Wiedererkennungseffekt: Moie? Fabriano? Senigallia? Kenne ich doch alles, weil es bei mir um die Ecke liegt. Und auch die Beschreibungen von Wetter und Unwettern, Landschaft, Leuten wecken einige Erinnerungen an „meine“ Marken, wie ich sie kenne.
Der Roman ist eine Familiensaga, die sich über 4 Generationen spannt und sich zwischen den Marken und Deutschland entwickelt. Liebesgeschichten, Selbstfindung und Suche nach Wurzeln, gespickt mit spannenden Geheimnissen, die erst am Ende ganz aufgelöst werden. Dazu die liebevolle Beschreibung einer marchigianischen Familie und eines kleinen, fiktiven Dorfes. Inspiriert von Castiglioni di Arcevia (das wir schon in unserem Blog erwähnt haben):
Wir durften mit Susanne Mischke, Autorin von „Belmonte“ und Bestsellerautorin über ihren Roman sprechen und entdeckten unsere gemeinsame Liebe zu den Marken:
Blogger-Freundinnen Laura und Isabelle und ich trafen, virtuell über Skype, Susanne in ihrer Küche im Allgäu. Nach wenigen Minuten hatten wir schon gemeinsame Bekannte und Erlebnisse aus den Marken entdeckt. Und so verflog eine Stunde wie nichts:
Susanne ist sehr bekannt als Krimi-Autorin, daher wählte sie für ihren Roman Belmonte das offene Pseudonym Antonia Riepp, um ihre Krimifans nicht zu falschen Erwartungen zu verleiten. Denn einen Mord gibt es im Roman nicht, auch wenn viel Spannung drin ist, denn davon versteht Susanne schließlich etwas.
Aus dem Roman wird klar, sie kennt die Marken. Wie sie denn darauf gekommen sei? Zwischen 2012 und 2017 war sie jedes Jahr dort, einmal 4 Monate lang, weil sie einen ruhigen Ort in Italien suchte, wo sie ihre Krimis schreiben konnte. Über ihre Vermieter und ihre aus dem Ort kommende Italienischlehrerin lernte sie den Ort, die Leute und vor allem viele Geschichten und Anekdoten aus der Gegend kennen und lieben. Die Romanhandlung ist natürlich erfunden, aber viele Eindrücke von Land, Leuten und Erzählungen sind eingeflossen. Das Kloster „Maria delle Stelle“, das ist allerdings frei erfunden.
Was ihr denn an den Marken besonders gefalle, denn natürlich war Susanne vorher schon in anderen Teilen Italiens unterwegs: Die Ruhe ohne Massentourismus, der ganz andere „Klangteppich“ der Natur von Nachtigallengesang bis zu den Pirol-Rufen, die Wanderungen in der Natur, pittoreske Orte wie Corinaldo und Urbino, Glühwürmchen, versteckte, kühlende Badestellen im Esino-Fluss, natürlich auch südliche Sonne und Strand, sowie das gute Essen und die Freundlichkeit der Leute.
Susanne genießt Natur, Wandern, Meer und die Badestelle am Esino Fluss
Als Susanne in die Marken kam, um in Ruhe und Abgeschiedenheit zu schreiben, da hatte sie noch nicht an einen Roman wie „Belmonte“ gedacht. Geschrieben hat sie ihn später in Norddeutschland, wo sie sich mit ihren Erinnerungen an den Sommer in den Marken über den kalten Winter gebracht hat. Aber der Hunger kommt bekanntlich beim Essen, und so verriet sie uns, werden wohl noch 2 Teile über Belmonte und die Marken folgen, teils mit anderen Personenkonstellationen.
Wir dürfen uns darauf freuen! Und natürlich werden wir uns einmal „live“ treffen, wenn sie das nächste Mal in die Marken kommt …
Informationen:
- Der Roman: „Belmonte“ von Antonia Riepp, Paperback ISBN 978-3-492-06201-5, auch als eBook und Hörbuch erhältlich, erschienen im Juni 2020, ist seit nunmehr 8 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste, meist so zwischen Platz 13 und 15.
- Das Buch ist auf Deutsch und Niederländisch erschienen, ob es weitere Übersetzungen geben wird, weiss Susanne noch nicht. „Warten wir mal die Buchmesse“ ab, meint sie….
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