Dieses Mal stöbern wir in schönen Kindheits-Erinnerungen von Blogger-Freundin Laura, die früher viel mit ihrer Familie in der Umgebung unterwegs war, immer auf der Suche nach einem ruhigen, kühlen Plätzchen zum Entspannen.
Monte Carpegna war ein solcher Ort. Auf der Hinfahrt machten sie schon kurz vor dem Ziel immer an einem sehr kleinen See halt, um zu picknicken, denn immerhin waren sie inzwischen schon gute 2 Fahrstunden von zu Hause entfernt!
Auch wenn Laura damals noch klein war, so war sie doch umsichtig genug, ein Foto von dem Schild am See zu machen, um Euch heute wertvolle Insider-Informationen geben zu können: Der kleine See heißt Pietracandella und vielleicht, so sagt uns die inzwischen erwachsene Laura, ist es auch angemessener, ihn Teich zu nennen, auch wenn er ihr früher viel größer vorkam. Er liegt auf 1000 Metern, besitzt eine Fläche von 1400 qm und weist eine maximale Tiefe von immerhin 3,5 Metern auf. Hier also rasteten Laura und ihre Familie erst einmal und gönnten sich ihr schönes Picknick, bevor sie zur Einsiedelei der Madonna del Faggio weiterfuhren.
Der Monte Carpegna liegt im Norden der Marken, an der Grenze zur Emilia Romagna. Von der Küste kommend, fährt man zunächst entlang des Conca Tals und dann entlang der SP2 durch Monte Cerignone. Den Schildern Richtung Montecopiolo und Calvillano folgend (Strada Provinciale 118) kommt man erst an besagtem Picknickplatz am Lago di Monte Pietracandella vorbei und gelangt dann zum Parkplatz des Monte Carpegna Ski Resort (1232 m). Von hier geht ein kleiner Weg zur Linken ab zur Schutzhütte (Rifugio) und rechts geht es zur Einsiedelei Eremo Madonna del Faggio selber.
Keiner von uns war je im Winter dort, aber es muss, den Skiliften nach zu urteilen, auch eine beliebte Wintersportgegend sein. Im Internet finden sich dazu tolle Schneelandschafts-Fotos.
Einer Legende nach, die schon vor dem Jahre 1000 in der Gegend die Runde machte, gerieten 2 junge Schäfer in den Bergen in ein schweres Unwetter und suchten Schutz unter einer Buche (ital. Faggio). Als sie sich umschauten, erblickten sie die Heilige Maria und Sturm, Regen und Donner hörten schlagartig auf. Dort, wo ihnen die Heilige Maria erschienen war, fand sich ein Marienbild, das die Jungen mit ins Tal nahmen, weil sie sich so den Schutz der Heiligen für ihr Dorf erhofften. Zu ihrem Erstaunen war das Bild am nächsten Morgen verschwunden. Sie fanden es wieder oben auf dem Berg unter eben jener Buche, unter der sie Schutz gesucht hatten. So verstanden sie, und bauten an jenem Platz die Wallfahrtskirche Eremo della Madonna del Faggio (Madonna der Buche).
Dokumentiert wurde die Kirche erstmalig 1205 in einem Vertrag, in dem die Kirche, zu der Zeit „Santa Maria della Cella in Monteboaggine“ genannt, den Benediktinermönchen zugeschrieben wurde. Über die Zeit wurde sie mehrfach restauriert und wurde zum beliebten Pilgerziel. Am jeweils dritten Sonntag im August und am 8. September finden hier Wallfahrten und Feste zu Ehren Mariens statt. Bei der Renovierung 1950 wurde die Kirche schließlich mit dem Wohntrakt der Mönche verbunden.
Wer gerne wandert, kann ab dem Refugium den Wanderweg 101 hoch zum Trabocchino Pass (1297 m) und von dort den Wanderweg 102 zum Gipfel des Monte Carpegna (1416 m) nehmen.
Wer jedoch weniger sportlich unterwegs sein möchte, kann es auch wie Lauras Familie halten: Deren Lieblingsaktivitäten am Monte Carpegna waren seinerzeit nämlich, auf den grünen Wiesen ein Sonnenbad zu nehmen und sich anschließend am Refugium ein Eis zu gönnen ?.
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