Ecco Le Marche

Wer kennt nicht die Christus-Statue von Rio de Janeiro. Aber wusstet Ihr, dass auch die Region Marken ihre Christus-Statue hat? Sie misst 2,70 Meter und ist damit nicht annähernd so groß wie das brasilianische Wahrzeichen Rios. Aber alleine die Lage ist ein Reise wert. Ihr könnt mit dem Fahrrad, dem Auto oder zu Fuß dorthin gelangen; wir beschreiben hier die Wanderung dorthin, die Isabelle kürzlich mit der Wandergruppe von Cupramontana unternommen hat.

Die Gruppe macht immer mal wieder diesen Ausflug zum „Cristo delle Marche„, wie die schwarze Granitstatue genannt wird, und es hat zu jeder Jahreszeit seinen eigenen Reiz: Im Sommer ist es ein herrlicher Ausflug ins Grüne und im Winter erlaubt oft ein klarer Himmel einen fantastischen Blick auf die Sibillinischen Berge, auf den Monte Conero und aufs Meer.

Um dorthin zu gelangen, am besten zunächst nach Cingoli fahren und von dort der Beschilderung nach San Severino Marche folgen. Kurz vor der Einfahrt in den Tassinete-Tunnel befindet sich linker Hand ein großer Parkplatz. Ein großes Schild weist darauf hin, dass dieser Wald hier die „Macchia delle Tassinete“, also Taxus- oder Eibenwald, genannt wird. Früher, so lernen wir, wurde die Eibe für die Herstellung von Speeren und Bögen verwendet, heute ist sie ein Rohstoff für Krebsmedikamente. Und da das italienische Wort „Tasso“ gleichzeitig auch Dachs heißt, sieht man ihn ebenfalls auf dem Schild.

Vom Parkplatz biegt Ihr links in den Waldweg ein. Da der Weg zur Christus-Statue nicht beschildert ist, empfehlen wir, Euch den Track von hier herunterzuladen.

Der Weg geht teils durch Wald und teils durch eine offene Ebene, wo es an einer schönen Reitschule vorbeigeht. Aber die draußen weidenden Pferde nicht mit den marchigianischen Kühen verwechseln, die auch schon mal dort herumlaufen 🙂

In der Ferne kann man den Monte San Vicino mit seiner charakteristischen Silhouette erblicken. Und im späten Frühjahr duftet und leuchtet der Ginster und es lassen sich sogar wilde Orchideen entdecken!

Wenn man schließlich den Steinbruch sehen kann, dann sind es nur noch wenige Minuten bis zum Erreichen der Statue.

Der marchigianische Bildhauer Nazzareno Rocchetti hat die Christus-Statue 2010 erschaffen. Ursprünglich war Nazzareno Physiotherapeut und arbeitete daher mit seinen Händen an menschlichen Körpern, bis er eben seine Leidenschaft und sein Talent für Bildhauerei entdeckte. Die Christus-Statue wurde aus schwarzem afrikanischem Granit gefertigt und zeigt einen leidenden Christus, der seine Arme zum Himmel erhebt, jedoch ohne Kreuz.

Von hier hat man nun einen schönen Blick auf die Marken mit all ihrer Vielfalt, von Adriaküste bis zu den sibillinischen Bergen.

In der Nähe der Statue gibt es ein sehr schön restauriertes Gebäude, das Domus Bonfili, das einst eine Einsiedelei war, dann aber komplett einstürzte. Zusammen mit der Gemeinde Cingoli restaurierte die Kirche es und brachte dort das „Zentrum des Festes des Schöpfers“ (Centro delle Festa del Creatore) unter.

Wir nehmen den Weg rechts vom Gebäude und gehen durch ein Feld zurück in den Wald, von wo wir an einer Stelle einen schönen Blick auf Cingoli erhaschen, so schön wie auf einer Postkarte.

Schließlich wird der Weg wieder breiter und nach einer leichten Wanderung von insgesamt 11,5 Kilometern und rund 300 Höhenmetern erreichen wir wieder den Parkplatz.

Wer lieber mit dem Fahrrad oder e-Bike dorthin fährt, kann sich an Sylvano Agostinelli wenden. Er vermietet e-Bikes und kann eine Radwanderführung zur Christusstatue anbieten. Wer vorzieht, auf eigene Faust und eventuell auch mit eigenem Fahrrad zu fahren, den versorgt er gerne mit allem notwendigen Material!


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