Als Laura uns letztes Jahr vorgestellt hat, wie ein typisches, reichhaltiges Osterfrühstück in ihrer Familie aussieht, hatten wir versprochen, ein Rezept für die Frittata con Mentuccia (einer Art Omelett mit Minze) nachzureichen. Hier ist es:
Ich habe zunächst ein wenig herum gesucht und verschiedene Varianten des Rezeptes gefunden. Die einen nehmen Pecorino-Käse, die anderen Parmesan, manche nehmen Knoblauch, andere nicht, man kann Petersilie zugeben oder weglassen und ein Rezept machte aus der Frittata eher ein Rührei. Hier ist meine Version davon, die uns sehr gut geschmeckt hat, und die man auch als Mittagessen im Sommer mit etwas Brot und Salat essen kann.
Zutaten:
- 4-5 Eier
- eine halbe Zwiebel
- 1 geschälte, ganze Knoblauchzehe
- Ordentlich frische Mentuccia (eine typisch marchigianische Minze-Art, die relativ mild ist; alternativ andere Minze)
- Etwas Petersilie
- 2 EL Parmesan gerieben
- Pfeffer, Salz
- etwas Weißwein
- ein guter Schuss Olivenöl
- eventuell etwas kleingehackte Möhren und Sellerie
Zubereitung:
Die Minze und die Petersilie kleinschneiden und mit den Eiern, Parmesan, Gewürzen und einem Schuss Weißwein mit dem Schneebesen aufschlagen.
In einer beschichteten Pfanne die halbe, klein geschnittene Zwiebel, eventuell etwas kleingehackte Möhren und Sellerie und den Knobi anschwitzen, dann den Knobi entfernen und stattdessen die Eiermasse vorsichtig hineingeben. Zugedeckt von jeder Seite einige Minuten garen. Fertig.
Guten Appetit!
Die Mentuccia (lateinisch: Calamintha nepeta) wächst hier in den Marken überall und deshalb ist sie für mich ein Inbegriff für Frühjahr und Sommer: wenn wir die Wiese mähen oder Unkraut jäten, riecht es direkt herrlich frisch nach Mentuccia, die überall zu wachsen scheint. Da sie im späten Herbst verschwindet, trockne ich mir immer einige Blätter für den Winter.
Dass dies ein traditionelles Essen der einfachen Menschen in den Marken ist, fand ich auch in einem herrlichen Kochbuch aus dem Alta Valle dell’Esino (einer Gegend hier bei uns in der Mitte der Marken, entlang des oberen Esino-Flusses). Mit-Bloggerin Isabelle hatte es mir geschenkt, weil sie wusste, wie sehr ich mich für die Küche in den Marken interessiere:
Das Buch kam in den 80er-Jahren zustande, indem Schüler ihre Omas (die einzigartigen Bewahrerinnen der traditionellen Küche) nach deren alten Rezepten fragten.
Viele der Rezepte spiegeln wieder, wie arm und einfach das Leben in den Marken damals war. Für das Gericht der Frittata con Mentuccia wird allerdings ordentlich zugelangt, vermutlich, weil es für das Osterfest gedacht war: Neben den Zutaten, die ich verwendet habe, wird noch ordentlich Speck, Leber oder auch Weichsalami dazugetan.
Ich freue mich jedenfalls schon auf Ostern und den Sommer mit Frittata con Mentuccia!
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