Ecco Le Marche

Wenn Laura, meine marchigianische Mit-Bloggerin, Besuch von Auswärts bekommt, dann gehört ein Besuch in Mondavio fast immer zum Programm. Sie war inzwischen schon so oft da, dass es Zeit wird, einmal etwas darüber zu schreiben, sagt sie.

Vom Tal aus kommend, kann man die majestätische Burg Rocca Roveresca nicht übersehen! Dieses grandiose Bauwerk wurde 1482 vom berühmten Architekten Francesco di Giorgio Marini im Auftrag der mächtigen Adelsfamilie Della Rovere erbaut. Mit ihren 8 Seiten konnte die Festung feindliche Angriffe meist schon vereiteln, bevor es zu direkten Kämpfen kam.

Wenn Ihr durch das Haupttor, die Porta San Francesco, spaziert, findet Ihr den Eingang auf der rechten Seite. Die Burg wird von Freiwilligen verwaltet, daher schwanken die Öffnungszeiten schon einmal – am Besten vorher auf der Tourismusseite von Mondavio nachschauen, wie die aktuellen Zeiten sind.

Die Festung alleine ist schon sehenswert, aber noch spannender ist das dazugehörige Waffen- und Geschichtsmuseum.

Die Rocca Roveresca besteht aus dem Hauptfestungsturm, den begehbaren Burgmauern und einem weiteren kleineren Turm, der durch eine Brücke mit der Burg verbunden ist. Das soll aus der Vogelperspektive betrachtet wie eine Armbrust aussehen, aber dazu braucht es etwas Phantasie, finde ich.

Im Hauptturm wird auf mehreren Etagen das typische Alltagsleben einer Burg zur Renaissance-Zeit nachgestellt: Man kann in der Küche sehen, wie die Diener das Brot im Ofen backen und die Mahlzeiten für die Herren zubereiten, oder die Ställe besichtigen, in denen die Pferde versorgt werden. Sogar die Folterkammer ist Teil der Ausstellung. Hin- und an kann man sehen, wie Soldaten ihre Kanonen in den Maueröffnungen in Stellung bringen. Und in den oberen Stockwerken, in der Haupthalle, findet gerade ein festliches Bankett statt!

Auf der letzten Etage befinden sich mehrere Artillerie- und Rüstungsteile aus dem 8. bis 17. Jahrhundert. Von Schwertern und Schilden bis hin zu den Armbrüsten bekommt man eine Vorstellung davon, wie schwierig die damalige Verteidigung gewesen sein muss! Im Außenbereich fällt eine reiche Sammlung von Kanonen ins Auge.

Aber damit ist die Militärsammlung noch nicht fertig! Direkt außerhalb der Rocca, auf dem ehemaligen äußeren Graben, befinden sich größere Kriegsmaschinen wie Katapulte, Trebuchets (auch eine Art Katapult), Bombarden (Pulvergeschütze des späten Mittelalters) und bewegliche Türme, die den Zeichnungen des Architekten Martini getreu nachempfunden sind.

Nach dem Besuch der Rocca empfehlen wir Euch unbedingt noch einen Spaziergang durch die Gassen von Mondavio und über den Hauptplatz, die Piazza Matteotti. Im schönen Kreuzgang des ehemaligen San Francesco Konventes befindet sich heute die städtische Galerie.

Aber die wahre Überraschung befindet sich ein Stückchen weiter unterhalb zur linken: Hier lädt der ruhige, schattige Garten der Leopardi-Schule zum Verweilen ein. Der Ausblick ist von hier aus atemberaubend und die Bar unter den großen Bäumen ist der perfekte Abschluss unserer Tour durch Mondavio!


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