Ecco Le Marche

Blogger-Freundin Isabelle meldete sich vor zwei Wochen begeistert, sie habe mit der Wandergruppe von Cupramontana eine ihr noch unbekannte, atemberaubende Wanderung im Naturpark „Gola Rossa“ gemacht, die auch ich sicher gerne machen würde, wenn ich denn schwindelfrei und trittsicher wäre: Sie beginnt an einem mythischen Ort und folgt einem langsamen Aufstieg durch einen Wald mit gelegentlichem Blick auf einen Berg. Kurz vor dem Ziel, nach Kraxelei und Klettern, zeigt sich ein Naturwunder als Belohnung für die Mühe: der Foro degli Occhialoni (zu deutsch etwa die Brillen-Öffnung)

Die Strecke an sich ist nicht weit, und so wählte die Wandergruppe den langen Weg, der von San Vittore di Genga in der Nähe der Frasassi-Höhlen losgeht, und der 5,2 km lang ist. Es gibt allerdings einen noch kürzeren Weg, der im Bergdörfchen Pierosara startet.

Sie folgten den rot/weißen Schildern der Route 117 in Richtung „Foro degli Occhialoni“ direkt in den Wald hinein.

Langsam stieg der Weg an und gewährte zwischendurch Ausblicke auf felsige Bergformationen und auf San Vittore, das nach und nach immer kleiner wurde.

Kurzzeitig verließ der Weg den Wald und führte über einen engen Steinpfad entlang einer Felswand, um jedoch gleich danach wieder in der grünen Vegetation zu verschwinden.

An einer Weggabelung (mit rot-weißer Markierung auf einem Stein angezeigt), bog die Gruppe nach rechts zu ihrem ersten Ziel ab, der Grotta del Mezzogiorno („Mittagsgrotte“). Nach einem kleinen, steilen Anstieg erblickten sie vor sich einen kahlen Berg mit mehreren Höhlen!

Und welch eine atemberaubende Aussicht auf das Dorf Pierosara !

Nach kurzer Rast kehrte die Gruppe zur Kreuzung zurück, um die ursprüngliche Wanderroute zum Foro degli Occhialoni wieder aufzunehmen. Jetzt begann der harte Teil, denn sie mussten manchmal auf allen Vieren über die Felsen krabbeln …

… oder sogar auf Bäume klettern, um die überwältigende, natürliche Öffnung im Berg erblicken zu können. Nicht zu empfehlen für Menschen mit Höhenangst.

Sie musste wirklich vorsichtig sein, um beim Fotografieren nicht zu fallen, sagt Isabelle. Geübte Kletterer mit der richtigen Ausrüstung können übrigens mit Seil und geeigneten Gerätschaften durch das Loch auf die andere Seite durchklettern.

Die Gruppe beschloss allerdings klugerweise, wieder den Weg zurückzugehen, auf dem sie gekommen waren. Der Abstieg auf allen Vieren war ihnen an sich schon genug Herausforderung.

Den Rest des Weges konnten sie allerdings enspannt geniessen und beobachten, wie die Natur langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht: Überall Mäusedorn (Ruscus aculeatus) und Christrosen in Hülle und Fülle

In San Vittorio angekommen, kann man durch den winzigen Ort flanieren oder in einer der Restaurants und Bars Hunger oder Durst stillen.

Wer allerdings noch nicht genug Adrenalin abbekommen hat, kann sich im Abenteuerpark entlang des schnell fließenden Flusses weiter abreagieren.

Kletterpark von Frasassi

Und wer noch etwas Ruhe und Frieden sucht, dem sei die romanische Abtei San Vittore und das Museum für Höhlenkunde und Paläontologie empfohlen.

Übrigens befindet sich ganz in der Nähe das Naturwunder der Höhlen von Frasassi.

Die Wanderung ist ca. 5,2 km lang, erfordert eine gewisse Kondition und festes Schuhwerk. Sie ist ungeeignet für kleine Kinder und Menschen mit Höhenangst (aber unter der Kategorie Natur/Wanderungen haben wir natürlich auch andere schöne Wanderungen für jeden Geschmack beschrieben).

Hier findet Ihr die Route der Wanderung zum Foro degli Occhiali: Routenbeschreibung.


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