Das Olivenfieber ist wieder ausgebrochen! Dieses Jahr, wegen des heißen und trockenen Sommers, sogar früher als üblich. Überall, wo wir vorbeifahren, sieht man unter den Olivenbäumen ausgebreitete Netze und die fleißigen Pflücker. Wenn man sich jetzt trifft, gibt es nur ein Thema: Habt Ihr schon mit der Ernte angefangen? Wie viele Kilo? In welche Mühle geht Ihr? Aber vor allem: Wie hoch ist der Ertrag, also die Menge Öl pro Menge gepflückter Oliven?
Habt Ihr gewusst, dass es in Italien etwa 400 verschiedene Olivensorten gibt, davon alleine in den Marken 40 verschiedene? Wusstet Ihr, dass grüne Oliven keine eigene Sorte sind, sondern einfach noch nicht voll ausgereifte Oliven? Je reifer sie werden, desto dunkler färben sie sich. Je nach Sorte variiert aber die Intensität und Färbung. So gibt es blau-schwarze, rötliche oder bräunliche Varianten.
Um das Wissen rund um den Olivenanbau zu fördern, eröffnete die Gemeinde Maiolati Spontini 2016 die „Casa dell’Olio e della Biodiversità“, ein Zentrum für Innovation, Nachhaltigkeit und Olivenschutz.
Neben Olivenprodukten werden dort auch lokaler Honig und alte Mehlsorten angeboten.
Mit Unterstützung der Region Marken und der Provinz Ancona hat der Ort Maiolati ein altes Bauernhaus restauriert. In dessen Erdgeschoss dreht sich alles um Oliven und Olivenöl, während sich im ersten Stock ein Mehrzweckraum befindet, in dem Vorträge und Schulungen stattfinden.
Fotos des Haus-Inneren findet man auf deren Facebook-Seite. Leider gibt es keine regulären Öffnungszeiten; das Zentrum ist nur für Veranstaltungen und Kurse geöffnet.
Aber zum Glück kann man den riesigen Olivenhain jederzeit betreten: Auf einem 20 Hektar großen Gelände rund um den alten Bauernhof wurden mehr als 1000 Bäume gepflanzt und das Areal in mehrere Sektoren unterteilt:
- L’Oliveto secolare (der hundertjährige Olivenhain)
- Il Campo catalogo (das Katalogfeld)
- L’Oliveto superintensivo (der superintensive Olivenhain).
L‘ Oliveto secolare (der hundertjährige Olivenhain):
Einige dieser alten Herrschaften waren bereits auf dem Grundstück vorhanden, andere wurden zusätzlich angepflanzt. Denn Olivenbäume, auch große oder alte, kann man recht gut verpflanzen. Insgesamt besteht dieser Sektor aus 28 über hundertjährigen Olivenbäumen, die durch ihre dicken, über die Zeit seltsam verwachsenen Stämme faszinieren.
Il campo catalogo (das Katalogfeld):
Hier stehen 20 typisch marchigianische Olivensorten, die in den verschiedenen Provinzen der Region Marken (Pesaro-Urbino, Macerata, Fermo, Ascoli-Piceno und Ancona) vorkommen: die Ascolana Tenera (die zarte Ascolana-Sorte), die Raggia, die rote Rosciola, die Coroncina, und so weiter. Jede Olivensorte entwickelt als Öl ihren eigenen Geschmack, aber sie unterscheiden sich auch im Ertrag. Eine Ascolana zum Beispiel ist besser als Speiseolive geeignet, da sie nur wenig Öl aber viel Fruchtfleisch enthält.
L‘ Oliveto superintensivo (der superintensive Olivenhain):
Dies ist der experimentelle Teil des Grundstückes: Hier wurden Bäume gepflanzt, die maschinell geschnitten und geerntet werden. Es werden auch verschiedene Techniken des Baumschnitts ausprobiert. Neben den marchigianischen Sorten gibt es hier auch internationale, wie die spanische Arborsana und die griechische Koroneiki.
Das Casa dell’Olio Areal, in dem man auch einfach spazieren gehen und die schöne Aussicht genießen kann, liegt an der Straße von Maiolati Spontini nach Monteroberto. Hier sind die Google Maps Koordinaten dazu.
Wer während der Erntezeit in den Marken weilt, sollte unbedingt mal eine Olivenmühle besuchen. Das kann man zwar auch während des ganzen Jahres, aber während der Ernte- und Pressezeit ist es dort ganz geschäftig, es riecht nach dem frischen, neuen Olivenöl und man sieht Berge von Oliven, die angeliefert werden. Wir haben vor einiger Zeit einen eigenen Artikel dazu geschrieben.
2 Kommentare
Ursel · 10 Dezember 2023 um 23:41
Mich stört die ständige photovoltaikwerbung. 🥺warum ist das so?
elke · 12 Dezember 2023 um 09:17
Hallo Ursel,
wir nutzen die Werbung, um die Serverkosten für unseren Blog zu bezahlen. Das kommt so gerade hin. Unsere eigene Zeit, die wir hineinstecken, ist dagegen freiwillige Arbeit – sozusagen unser Hobby.
Wir möchten aber nicht so viel Zeit in die Werbungsacquise oder Werbungsgestaltung stecken, sondern lieber unsere Zeit in schöne Artikel investieren. Deshalb nutzen wir das bequeme
„google ads“. Die zeigen Dir dann personalisierte Werbung nach ihren Algorithmen und Deinem Google Verhalten, so wie es mit der Werbung, die Du auf anderen Seiten gezeigt bekommst, auch ist. Und frag mich nicht, warum sie Dir Solaranlagen zeigen. Das weiss nur Google. Bei mir kommt im Moment Werbung für Herrenhemden und Wohnmobile, habe auch keine Ahnung, warum 🙂
Liebe Grüße! Elke