Meine Mit-Bloggerin Laura war mit ihrer Familie wieder, wie jedes Jahr, auf der Suche nach einer noch nicht gesehenen Krippe in der Gegend. Und sie hat über die Jahre schon viele, viele davon gesehen: Groß, klein, als Sammlung, mechanisch bewegt oder nachgespielt. Aber die diesjährige Krippe stellte sie alle in den Schatten!
Dieses Jahr besuchte sie die Krippenausstellung des örtlichen Vereins „Freunde der Krippe“ (Amici del Presepe) in Monte San Giusto, die von Andrea Pistolesi kuratiert wurde. Es ist bereits das 13. Mal, dass solch eine Ausstellung im Museumskomplex Palazzo Bonafede beherbergt wird und sie verteilt sich auf stolze 200 Quadratmeter!
Hier ist Lauras Bericht:
Die Krippentradition ist in Monte San Giusto schon seit Jahrhunderten verwurzelt: so stellten Franziskanermönche bereits Ende des 18. Jahrhunderts Krippen in der Kirche Santa Maria della Purità aus. Die Figuren dieser ersten Weihnachtskrippen sind leider nur noch teilweise erhalten. Sie wurden aus dem Lehm der Umgebung geformt und mit leuchtenden Farben angemalt und lockten wegen ihrer Anmut und Schönheit bereits damals zahlreiche Besucher der ganzen Umgebung an.
Bis heute! Andrea Pistolesi, Kurator der Ausstellung, bastelte bereits im Alter von acht Jahren Weihnachtskrippen und besitzt heute eine riesige Sammlung qualitativ hochwertiger Krippenfiguren aus ganz Italien und darüber hinaus. Dabei ist er nicht alleine! Viele erfahrene Helfer unterstützen ihn, wie zum Beispiel Cesare Ciccalè und Gilberto Pistolesi. Eine Frau aus dem sizilianischen Catania ist eine wahre Meisterin darin, Früchte und Gemüse in Wachs zu modellieren und Stefano Renzi ist verantwortlich für Beleuchtung und die mechanische Bewegung der Figuren.
Am Eingang erwartet die spendablen Besucher bereits ein solcher Mechanismus – im Video hier unten könnt Ihr ihn ganz am Anfang sehen:
Die Sammlung umfasst kleine und grosse kunstvolle Weihnachtskrippen. Die erste, am Eingang, stellt sehr detailgetreu Szenen aus dem Leben der Landbevölkerung der 1950er und 60er Jahre dar.
Laura, bereits geübte Krippengängerin, wurde durch diese mechanischen Wunderwerke immer wieder in Erstaunen versetzt: in einer nächtlichen Szene dreht sich ein Mann im Bett um, die Jungfrau Maria küsst das Jesuskind und es gibt sogar einen Fernseher mit realistischem 60er Jahre TV Programm! Laura musste immer wieder genau hinschauen, um alle Details zu erfassen und ist sich immer noch nicht sicher, ob sie alles gesehen hat!
Dann gab es noch eine Krippenszene aus dem Jahre 2016, die über 10 Meter lang war und mehr als 30 Bewegungen zeigte. Im letzten Raum schließlich noch weitere kleine und große Krippen, eine davon aus der Provinzhauptstadt Macerata.
Aber damit nicht genug: Auf der Piazza Aldo Moro in Monte San Giusto steht neben dem traditionellen Weihnachtsbaum eine gigantische Krippe mit den weltberühmten Fontanini-Krippen-Figuren.
Wer jetzt noch nicht genug hat, kann noch ins benachbarte Corridonia fahren, wo Andrea Pistolesi eine weitere Krippen-Ausstellung organisiert hat: in einem wunderbaren Jugendstil-Gebäude finden sich Weihnachtskrippen aus Süditalien (Neapel ist berühmt für seine Krippen) und sogar aus Spanien!
Die Ausstellung in Monte San Giusto ist noch bis zum 8. Januar täglich geöffnet und danach noch an den Wochenenden bis zum 29. Januar 2023, jeweils von 10-13 Uhr und von 15:30 bis 19:30 Uhr. Unter der Nummer +39 3207092549 kann man aber auch noch während des ganzen Jahres einen Besuchstermin vereinbaren.
Die Ausstellung in Corridonia kann bis zum 8. Januar immer an Samstagen und Sonntagen von 10-12:30 Uhr und von 15:30 bis 19:30 Uhr besichtigt werden, sowie an Wochentagen nachmittags von 15:30 bis 19:39 Uhr.
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