Ecco Le Marche

Die Hochebene von Montelago.

Südlich des kleinen Örtchens Sefro liegt die Hochebene von Montelago. Hier gab es früher einen Hochgebirgssee, daher der Name Monte (=Berg) und Lago (=See). Der füllte einen Karsttrichter, eine sogenannte Doline. Im 15. Jahrhundert wurde der See auf Geheiß von Giulio Cesare da Varano, dem damaligen Herrscher von Camerino, trocken gelegt, um Weideland zu schaffen. Im Winter kann es dort bei viel Regen aber durchaus wieder sumpfig werden.

Als „Genußwanderin“ suchte ich nach einer leichten Wanderung und da bot sich die Hochebene an, enthielt sie doch wenig Steigung und dennoch tolle Aussichten auf die Landschaft. Also schnürten mein Mann und ich die Wanderschuhe und fuhren dorthin.

Unsere Wanderung durch die Hochebene.

Unser Ausgangspunkt war beim Ristoro Montelago, südlich von Sefro, wo wir auch gut parken konnten.

Von der Straße SP79, an der das Ristoro lag, ging es nach wenigen Metern nordwärts links ab auf einen Wirtschaftsweg, der bis hoch zu einer kleinen, modernen Kapelle, der Chiesa Madonna del Montelago, führte:

Neben der Kapelle bogen wir auf einen kleinen Wanderweg, der uns zunächst über eine Wiese bis zu einem Viehgatter führte. „Bestiame al Pascolo. Chiudere il Cancello. Grazie.“ stand auf einem Schild. Wobei Bestie/Bestiame im Italienischen einfach Rinder bezeichnet und nicht Bestien, also wilde Tiere, wie wir sie uns in der deutschen Sprache vorstellen. Das Schild klärte nur auf, dass es sich um eine Rinderweide handelte und bat darum, das Törchen geschlossen zu halten.

Wir wagten es also und betraten die Bestien-Weide durch ein schattiges Stückchen Waldweg mit gelegentlich schönen Ausblicken auf die Hochebene.

Knapp 700 Meter weiter sahen wir, was es mit der Gefahr der „Bestien“ auf sich hatte. Wir sahen zwar keine Rinder, mussten aber deren Hinterlassenschaften ausweichen:

Circa 500 Meter weiter bogen wir scharf links ab, um uns weiter in südliche Richtung zu bewegen. Es ging gemächlich bergauf und die Landschaft änderte sich: statt Wäldern und grünen Wiesen wurde es zunehmend trockener und die zweite Gefahr der Bestien stellte sich ein: Fliegen! Zumindest an einigen Stellen, aber noch ganz erträglich.

Bei Kilometer 2,7 unserer Wanderung gelangten wir an einen Kreuzungspunkt von Wanderwegen, bei dem wir links Richtung Osten abbogen. Hier hatten wir auch ungefähr den höchsten Punkt erreicht.

Auf dem Rückweg.

Nach weiteren 800 Metern erreichten wir das Ende der umzäunten Weidefläche und verließen sie durch ein kleines Törchen im Zaun. Von nun an ging es nur noch bergab (nicht, dass wir vorher viel Höhe machen mussten, die Tour war ja von den Steigungen her ausgesprochen moderat).

Der Weg endete nach 500 Metern auf der Straße: Die Strada Provinciale SP79 hatte uns wieder. Den letzten Kilometer ging es teils entlang der Straße und teils durch die Felder neben der Straße. Da die SP79 aber nur sehr wenig befahren war, war das kein Problem.

Das kleine Ristoro Montelago.

Schließlich, nach insgesamt 5,7 Kilometern, hatten wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Da fanden wir es sehr praktisch, dass wir an diesem Ristoro/Biergarten geparkt hatten, denn hier gab es ganz entspannt Sitzplätze auf dem weitläufigen Grundstück, ein frisches Bierchen und eine erleichternde Toilette. Auch oder gerade für Kinder schön, denn ein Kinderspielplatz und ein Fischteich wollten entdeckt werden. Verlockend war auch das günstige, rustikale Speiseangebot, aber wir wollten noch weiter zum Forellenfest nach Sefro, sodass wir hier nichts aßen.

Der kleine Ort Sefro.

Gespannt fuhren wir nach Sefro zum angekündigten Forellenfest. Doch leider war alles schon ausgebucht und man kam nur mit Buchung auf das Gelände. Sehr schade! Aber einen kleinen Spaziergang durch den kleinen, 400-Seelen-Ort erlaubten wir uns noch, vorbei an Flüsschen und kleinen Wasserfällen.

Es gab auch ein Hinweisschild zum Zauberwald, der am Rande von Sefro lag und über den Isabelle bereits in einem früheren Artikel berichtet hatte:

Wir kommen bestimmt wieder, denn das bedauerlicherweise geschlossene Restaurant am Wasser lockte unter anderem mit Forellen, Flusskrebsen und Schnecken. Oder wir schaffen es dieses Jahr doch noch zum Forellenfest und berichten Euch dann natürlich darüber.

Fazit: wir fanden die Gegend mit dem ehemaligen Bergsee sehr spannend, die Wanderung selber höchst entspannend und den klitzekleinen Ort Sefro ganz bezaubernd.

Nützliche Informationen:

Den Track unserer kleinen Wanderung könnt Ihr Euch hier als GPX-Track herunterladen oder – falls Ihr Komoot nutzt, könnt Ihr die Wanderung auch direkt über die App einsehen:

Die Wanderung ist leicht und für alle machbar und auch schön, mit Kindern zu begehen.


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