Kinder für eine Wanderung zu begeistern ist nicht immer leicht. Aber wenn der Wanderweg halbwegs kurz und leicht zu begehen ist und es selbst im Sommer nicht zu heiß wird, dann machen die meisten mit. Wenn es dann aber auch noch spannend wird, weil man unterwegs vielleicht einer schwarzen Flusskrabbe (Granchio Nero) begegnen könnte, dann ist es ideal!
Der Wanderweg der schwarzen Flusskrabbe bei Castelplanio ist weder zu lang noch zu schwierig: Man wandert auf flachen Wegen und weitestgehend im Schatten an einem kühlen Bach entlang (in dem sich auch prima spielen läßt) und ist nur rund 2 Stunden unterwegs.
Blogger-Freundin Isabelle und ihr Mann Erik wollten die Wanderung schon einmal vor ein paar Jahren machen, mußten aber nach kurzer Strecke aufgeben, weil sie keine Macheten dabei hatten: alles war zugewachsen!
Vor kurzem wurde diese Strecke aber gründlich gesäubert, so dass sie es nochmal versuchten:
Der Weg beginnt an dem großen Parkplatz hinter der Kirche Santa Maria del Cammino in 60031 Macine-borgo-Loreto (AN), an der Einmündung der Via Copparoni. Auf einer Schautafel konnte man lesen, dass der Bach früher sogar eine Wassermühle angetrieben hatte.
Der bewohnte Teil des Weges ging schon bald in einen befestigten Waldweg über, wo ein Schild in Richtung der Weinberge und Olivenhaine wies.
Doch am Ende des Weinberges gab es keine Beschilderung mehr! Eriks Instinkt gab ihm ein, nach links zu gehen. Und lag richtig!
Nach kurzer Strecke erreichten sie einen kleinen Wald mit dem Bach, in dem die schwarze Krabbe ihren Lebensraum hat. Im Winter graben sie sich meist ein und halten eine Art Winterruhe, so dass keines der Tiere zu entdecken war. Und auch während der wärmeren Jahreszeiten sollen sie wohl eher in der Dämmerung und nachts aktiv sein …
Es handelt sich bei dieser schwarzen Krabbe um die europäische Süsswasserkrabbe mit lateinischer Bezeichnung „potamon fluviatile“, die sich im Mittelmeerraum findet und die sich im wesentlichen von Würmern, Insektenlarven und Algen ernährt. Sie soll wohl auch das Vorbild des Sternzeichen „Krebs“ gewesen sein und zierte vor der Euro-Einführung die maltesische 5-cent Münze! Bei den Römern war sie übrigens ein beliebter Speisekrebs.
Neben der Krabbe findet man in diesem Naturschutzgebiet auch Igel und Stachelschweine.
Isabelle und Erik folgten dem Bachlauf, der stetig vor sich hinplätscherte, gelegentlich unterbrochen von kleineren Wasserfällen. Und was für ein klares Wasser!
Auf einer Lichtung schließlich fanden sich Tische und Bänke eines lauschigen Picknick-Platzes …
… unter Jahrhunderte alten Eichen, die im Sommer sicher einen angenehmen Schatten spenden, …
und einer Aussicht auf den majestätischen Monte San Vicino.
Nach 2 km und 200 Metern Höhenunterschied waren die zwei schließlich am Ende des Weges angekommen und konnten einen Blick auf die Gemeinde Castelplanio werfen.
Zurück ging es leichten Fußes den gleichen Weg wieder bergab bis zum Parkplatz.
Die beiden hatten den Ausflug am Anfang des Winters gemacht, als die Gegend ob der Niederschläge recht nass war. Dennoch war alles mit dem richtigen Schuhwerk gut begehbar, denn der Wanderweg war tatsächlich gut gepflegt und freigeschnitten worden. Im Sommer ist er absolut empfehlenswert, auch für Familien mit Kindern. Wenn man nach einer Regenperiode geht, sollte man allerdings Stiefel oder wasserfeste Schuhe tragen.
Wenn auch Ihr einmal die Wanderung unternehmen und tatsächlich Exemplare der schwarzen Krabbe sehen solltet, macht bitte ein Foto (mit allem Respekt vor der Natur) und schickt es uns. Wir freuen uns darauf!
2 Kommentare
Kurt Luks · 10 Februar 2021 um 14:39
wahrlich ein schöner Weg, leider nicht immer begehbar. Dieser Weg hat eine Fortsetzung im fosso di Rosora. Dieser Weg endet (oder beginnt) bei dem Restaurant „Croce del Moro“. Dort kann man lesen, dass der Weg aus europäischen Fördertöpfen finanziert wird. Nur leider gilt das nicht für den Unterhalt des Weges. Er war als ich ihn vor Jahren ausprobierte absolut unbegehbar.
isabelle · 10 Februar 2021 um 17:13
Wer weiss, ob sie es mal wieder begehbar machen ? Danke fuer deine Hinweise ! Isabelle, Laura und Elke.