Ecco Le Marche

Wie wäre es, wenn man Strandurlaub mit einem Hauch von Kultur kombinieren könnte? In San Benedetto del Tronto, am Palmenstrand, ist das möglich: Seit 2012 kann man dort einen Spaziergang auf der Mole mit einem kostenlosen Besuch des MAM oder Museo d’Arte sul Mare (Kunstmuseum am Meer) kombinieren.

Hier werden 205 Kunstwerke ausgestellt, darunter 179 Skulpturen und 23 Murales (Wandmalereien).

Schon vor der Eröffnung des Open-Air-Museums gab es auf diesem Pier 3 Werke der Künstler Mario Lupo (1986), Genti Tavanxhiu (2006) und Giuseppe Straccia (2010-2018).

Und jedes Jahr kommen beim Festival dell’Arte sul Mare (Kunstfestival am Meer) neue Kunstwerke von Teilnehmern aus aller Welt hinzu.

Mit-Bloggerin Isabelle fuhr im letzten September mit ihrem Mann Erik hin, um sich das ganze anzusehen. Der Wettergott war ihnen nicht ganz so wohlgesonnen, aber immerhin regnete es nicht. Nur die Fotos sind etwas trübe geworden – Ihr müsst sie Euch im Sonnenschein vorstellen!

Kurz vor dem Pier werden sie schon von einer großen Skulptur begrüßt:

Lavorare, lavorare, lavorare, preferisco il rumore del mare – das heißt übersetzt etwa „arbeiten, arbeiten, arbeiten, ich mag lieber das Rauschen des Meeres“. Der Piemonteser Ugo Nespolo schuf dieses Werk 1998 unter Verwendung eines Satzes des Dichters Dino Campana (1913), wobei Nespolo das ursprüngliche fabbricare, fabbricare, fabbricare (fertigen, herstellen) in das allgemeinere lavorare, lavorare, lavorare (arbeiten) abänderte. Eine Einladung, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden!

Weiter hinten ragt der gigantische Bug eines Schiffes namens Geneviève hervor. Er soll von 1978 bis 2006 als Thunfisch-Fangschiff gedient haben. 2007 wurde es zum Ausbildungsschiff umgewidmet und danach ausrangiert, bis seine Überreste nunmehr in San Benedetto an die Jahrhunderte alte Fischereitradition erinnert.

Auf die 2020 eingeweihte Brücke werden nachts die Namen aller Fischerboote projiziert.

Der älteste Teil des Museums besteht aus einer circa 600 Meter langen Reihe von Felsblöcken, die von zahlreichen Künstlern bearbeitet wurden. Einer schöner als der andere! Isabelle sagt, sie hat Unmengen Fotos gemacht, aber sie zeigt hier nur ein paar davon, als Anreiz für Euch, selber los zuziehen und die anderen zu entdecken!

Auf den Begleitschildern sieht man, dass die teilnehmenden Bildhauer aus der ganzen Welt stammen.

Auffallend auch die vielen Katzen. Scheinbar haben Leute hier eine Unterkunft für streunende Katzen eingerichtet und füttern sie regelmäßig.

Schließlich die bemerkenswerte Statue der berühmten Möwe Jonathan Livingstone, die von Richard Brach wunderbar erzählt und später mit der Musik von Neil Diamond verfilmt wurde. Wie oft habe ich mir den Soundtrack dazu angehört und vom Meer geträumt!

Das monumentale Werk von Giuseppe Straccia, Madonna del Mare, das all jener gedenkt, die ihr Leben auf See verloren haben:

Im Laufe der Jahre wuchs die Anzahl der Skulpturen, die alle zum Meer hin ausgerichtet wurden, so dass praktisch eine Krippe im Meer entstand. Isabelle und Erik meinten, die haben sie nicht aus der Nähe besichtigen können, weil das Meer an dem Tag zu stürmisch war.

Schließlich das Denkmal des Künstlers Genti Tavanxhiu aus Travertinstein, im Jahre 2006 zu Ehren des Doktors Francesco Sciochetti (1863-1946) geschaffen, der nicht nur während der ersten Cholera-Epidemie half und sich für die Verbesserung der Lebensqualität der Fischer einsetzte, sondern auch das erste motorisierte Fischerboot Italiens hier in San Benedetto einsetzte.

Danach schauen sich die Beiden die Wandmalereien, auch Murales genannt, an:

Schließlich endet der Pier am kleinen Leuchtturm. Auf dem Rückweg entdeckt Isabelle aber noch eine Reihe anderer Bilder!

Das Open-Air-Museum eignet sich sicherlich auch gut für einen Ausflug mit Kindern: ein Spaziergang mit Sinn und mit so einigem, was entdeckt werden kann, so dass es nicht langweilig wird.

Vom 4. bis 11. Juni 2022 findet das Kunstfestival von San Benedetto wieder statt, dann kann man den Künstlern wieder bei der Arbeit zusehen. Begleitend gibt es eine Konferenz mit Vorträgen. Das Programm und generelle Informationen über das Museum findet man auf dessen Internetseite, auch in englischer Sprache: Museo del mare .


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