Die Tage sind noch schön und sonnig und es ist viel draußen im Garten zu tun. Tagsüber laufe ich im T-Shirt herum, aber abends wird es etwas kühler. In den Geschäften findet man jetzt Kastanien.
Das ist die Zeit, wo es mich zu den Restaurants zieht, wo man statt Meeresfrüchten und Fisch eher die Küche der Berge geniessen kann. Und da die Marken so vielfältig sind, gibt es auch davon zahlreiche.
Eines davon, das ich häufiger aufsuche, ist das Restaurant „Le Copertelle“ in Serra San Quirico.
Wie der Name schon sagt, liegt es im Ortszentrum unter den für Serra San Quirico typischen „Copertelle“: Überdachte , breite Wehrgänge aus langobardischer Zeit, die rings um den Ort führen. Mitten unter diesen Gängen und damit vor Wind und Wetter geschützt, kann man an rustikalen Holztischen sitzen und die für die Gegend so typischen Speisen genießen.
courtesy of WikiCommons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SerraSanQuirico_Copertelle.jpg)
Serra San Quirico liegt direkt am Rande des Regionalparks „Parco Naturale Regionale Gola dell Rossa“ und ist umgeben von viel Natur. Entsprechend finden sich vor allem regionale Produkte und Zutaten der Gegend auf der Karte. Einige sind saisonale Gerichte, die es nicht immer gibt, so zum Beispiel Flusskrebse oder frische Pilze oder Kräuter der Gegend. Wildschwein gibt es immer auf der Karte, denn die gibt es in den Marken sehr zahlreich. Ich kann ein Lied davon singen, um unser Haus herum treiben sich immer einige herum:
Hier einige Beispiele der typischen Spezialitäten auf der Karte des Restaurants:
- Gnocchi al Pecorino di Fossa: hausgemachte Gnocchi (hier sind fast alle Nudeln hausgemacht) mit einem in der Höhle gereiften Pecorino. Das starke Aroma mag nicht jeder, aber wir essen es hin und an sehr gerne.
- Tagliatelle con Funghi Porcini – Bandnudeln mit Steinpilzen, sehr typisch für die Bergregionen Italiens und der Marken
- Strozzapreti ai Funghi – kurze gedrehte Nudeln ohne Ei, mit Pilzen (keine Steinpilze) vom nahe gelegenen Monte Murano
- Penne di farro con la sapa e noci – kurze Dinkel-Nudeln mit einer Soße aus eingekochtem Traubenmost und Nüssen
- Pappardelle – besonders breite Bandnudeln – mit einer Gänse-, Wildschwein- oder Lammsauce
- Cinghiale del Parco – Ragout von Wildschweinen aus dem Park in einer Rotweinsauce vom Monte Conero
- Coniglio con finocchio selvatico e olive – Kaninchen mit Oliven und dem typischen wilden Fenchelkraut, das man hier allerorten findet.
- Allerlei Gerichte mit Trüffeln der Gegend: auf Brotscheiben (crostini), als Omlett (Frittatina), auf Nudeln (Gnocchi, Ravioli), oder auf Fleisch (Filetto und Tagliata).
Alles lokal, aber für jeden etwas dabei: von vegetarischen Käse- und Pilzspezialitäten bis zu typischen rustikalen Fleischgerichten. Mir läuft schon das Wasser im Munde zusammen!
Zu erwähnen vielleicht noch, dass es keine Softdrinks wie Cola gibt – stört mich weniger, aber vielleicht gut zu wissen. Und die Restaurant-Räume sind eher etwas für Nostalgie-Fans, denn die Inneneinrichtung scheint es schon lange zu geben.
Dafür ist es draußen unter den Wehrgängen oder auf der Terrasse mit Blick auf die Berge des Regionalparks um so schöner. Und günstig ist es auch (aber das ist ja nichts Besonderes in den Marken).
Hier die Webseite des Restaurants. Die Menu-Karte gibt es auch auf Deutsch und Englisch zum download und man kann über die Webseite direkt einen Tisch reservieren, das habe ich bereits erfolgreich ausprobiert.
Wenn Ihr hinfahrt, könnt Ihr es mit einem Besuch im Park der Gola Rossa, bei den Frasassi-Grotten oder im schönen Örtchen Serra San Quirico verbinden.
3 Kommentare
Silvia · 10 Oktober 2021 um 12:27
Hallo Elke,
wenn wir nochmal wiederkommen, würde ich sehr gerne dort mal essen gehen. Das sieht wirklich schön aus!
Liebe Grüße
Silvia
elke · 11 Oktober 2021 um 09:22
buongiorno Silvia, gerne! Du musst mich nur daran erinnern… Liebe Grüße! Elke
Ursel · 29 Oktober 2021 um 12:20
Wir waren mit Erik und Isabell schon einmal dort und fanden es nicht schlecht. Da ich auf der Suche nach einem Restaurant mit Wildschweingerichten bin, werden wir es wieder besuchen müssen. Vielen Dank für den Tipp.