Ecco Le Marche

Am 14. Februar wird der heilige Valentin weltweit als Patron der Liebenden gefeiert. Die Geschichten über seine Herkunft und sein Leben sind vielfältig und teilweise sogar gegensätzlich. Und natürlich beanspruchen viele seine Reliquien! (Wir erinnern in diesem Zusammenhang an unseren Artikel über den heiligen Romualdo, über dessen Überreste ebenfalls ein großer Streit ausbrach). Die umbrische Gemeinde Terni behauptet zum Beispiel, sie besitze die Reliquien des heiligen Valentin, weil er zu seinem Todeszeitpunkt ihr Bischof war. Er wäre am 14.2. in Rom einen Märtyrertod gestorben und seine Gebeine wären danach in Terni beigesetzt worden.

Allerdings …

Letztes Jahr kamen wir zufällig in die Gemeinde Sassocorvaro im Norden der Marken, deren Burg wunderschön und von weither sichtbar auf einem Felsen liegt.

Die befestigte Burg aus dem 15. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt.

Während wir durch die Gassen des Ortes schlenderten, erreichten wir das Oratorio della SS Trinità (das Oratorium der heiligen Dreifaltigkeit) aus dem 18. Jahrhundert und erblickten ein Schild, das auf die Reliquien des Heiligen Valentins hinwiesen!

Eigentlich war das Gebäude verschlossen, aber wir schafften es dennoch, ein paar Bilder des Innenraums zu machen. Über dem Altar erblickten wir den Reliquienschrein!

Nach einiger Recherche fanden wir heraus, dass sich verliebte Paare hier am Valentinstag um 7:30 Uhr segnen lassen können. Dieses Jahr wird es dazu noch ein romantisches Sankt-Valentins-Dinner mit Kerzenlicht in den Gewölbekellern der Burg, der Rocca Ubaldinesi, geben. Mehr Informationen zum Event und zur Reservierung findet Ihr hier.

Das Oratorium selber wurde 1722 erbaut, um 5 Jahre später einige Reliquien zu beherbergen, darunter den Schädel des San Valentino.

Die Reliquien aus Sassocorvaro sollen im 18. Jahrhundert aus der römischen Katakombe Calepodio hierhin transferiert worden sein, zusammen mit verschiedenen Zertifikaten.

Denn im 3. Jahrhundert nach Christus, also bereits hundert Jahre vor dem vermeintlichen Valentino aus Terni, soll in Rom ein Priester mit Namen Valentino gelebt haben. Der erlangte dadurch Bekanntheit, dass er zu seiner Zeit in Rom Paare getraut haben soll, obwohl der (nicht-christliche) Kaiser Claudius II. dies damals untersagt hatte. Denn Claudius II. wollte junge Männer für den Kriegsdienst verfügbar halten. Valentino starb als Märtyrer, wurde aber später der Schutzpatron der Liebenden und Verliebten.

Die Diskussionen zwischen Terni und Sassocorvaro halten an, aber die Sassocorvaren sind überzeugt, dass sie den Original-Schädel vom heiligen Sankt Valentin besitzen.

Reliquienhandel war damals ein einträgliches Geschäft und wir können als Laien nicht beurteilen, wo die wahren Gebeine Sankt Valentins liegen. Aber das ist vielleicht auch nicht so wichtig.

Denn wie auch immer, ein Besuch in Sassocorvaro lohnt sich auf jeden Fall und wir werden in Zukunft noch einen Artikel über den Ort selber schreiben!

Wenn Ihr an der Segnung oder dem Candlelightdinner teilnehmt, schickt uns doch ein Foto ♥!


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