Ecco Le Marche

Die marchigianische Küche ist unglaublich gut und dabei normalerweise recht preisgünstig. Vieles wird noch mit guten Zutaten hausgemacht. Pasta-Gerichte, Polenta, Fisch und Meeresfrüchte, Wild- und Fleischgerichte dominieren die Speisekarten. Wer dennoch einmal eine andere Spezialität der Marken essen will, dem sei das Ristorante La Brusca ausserhalb von Jesi empfohlen: denn hier sind sie spezialisiert auf Bruschetta.
Bruschetta? Die gibt es doch oft als Vorspeise in Restaurants und Pizzerien. Richtig. Aber in Ristorante „La Brusca“, vom Wort bruscare, rösten, entlehnt, gibt es sie in der Luxusversion und als vollwertiges Gericht.

Bruschetta, „Brusketta“ ausgesprochen, ist eine mittel- und süditalienische Spezialität. Sie dient meist als Vorspeise oder als Zwischenmahlzeit oder auch als Beilage zu einer Vorspeise.

In der schlichtesten Version, die es auch schonmal auf Festen gibt oder als eine Art „amuse geule“ im Restaurant, ist es eine geröstete Brotscheibe mit einem kräftigen, guten Olivenöl und etwas Salz beträufelt. Eventuell vor dem Rösten noch mit Knoblauch bestrichen. Je nachdem, wie gut das Öl ist, kann das ein wunderbarer Gaumengenuss sein. Das beste Ergebnis erzielt man, wenn man das Brot auf dem Grill röstet (der in kaum einer marchigianischen Restaurantküche fehlt), aber ich röste die Scheiben auch schonmal im Backofen (Grillstufe) oder einfach im Toaster.

Sehr verbreitet, auch in italienischen Restaurants im Ausland, sind Bruschette (Bruschette ist der Plural von Bruschetta) mit kleinen, aromatischen Tomatenstückchen belegt. Manchmal gibt es sie auch mit Trüffelpaste oder mit Olivenpaste bestrichen.

Im La Brusca gibt es Bruschette in reichhaltigen Portionen und sie sind mit dem Brot von Altamura zubereitet, das als eines der besten Brote Italiens gilt. Altamura liegt in Apulien und dem Brot wurde bereits 2003 von der Europäischen Union als erstem Broterzeugnis das „DOP“ Siegel, also das Siegel der geschützten und kontrollierten Herkunftsbezeichnung, zuerkannt. Es wird aus Hartweizenmehl und auf Sauerteigbasis hergestellt und darf nur in bestimmten Gemeinden Apuliens produziert werden. Bekannt und berühmt ist es aber in ganz Italien.

Pane di Altamura, aus: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pane-di-altamura-dop-official.jpg

Der Belag, den La Brusca anbietet, reicht von einfach bis luxuriös, ist aber immer reichhaltig: Da gibt es Bruschette mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum, aber auch solche mit Trüffelcreme, Mayonnaise und Pilzen. Oder mit Pecorinokäse, Nüssen, Honig, Äpfeln, Sellerie und Ingwer. Oder mit Stracchino-Käse, Raddicchio-Salat, Nüssen und Balsamico-Creme. Interessant – auch für meine amerikanischen Verwandten: Bruschetta Texas mit Erdnussbutter, Rucola-Salat und gerösteten Sonnenblumenkernen. Oder die Version „Bud Spencer“ mit Salsiccia (Fenchelbratwurst), pikanten Bohnen und Röstzwiebeln.

Es lohnt sich immer, nach Tagesempfehlungen zu fragen, denn häufig erfindet der Koch spontan neue Versionen ausserhalb der Speisekarte.
Bestellt wird in Einheiten von 40, 80 und 120 cm Länge und ich kann aus Erfahrung sagen, daß man zu zweit mit 120 cm sehr, sehr satt wird. Und die kosten dann gerade mal 22 EUR.

Natürlich gibt es auch andere traditionelle Speisen, wie frische, hausgemachte Pastagerichte und typische Fleischgerichte der Region.

Aber eigentlich kommt man hierhin, um Bruschetta zu essen.


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